Der Wald, mein Ort

Ein Wasserfall auf der Rigi, mit Farbstiften gemalt

In der Zeit zwischen Weihnachten und  Neujahr verbrachte ich viel Zeit im Wald. Das Wetter bot sich an, nach draussen zu gehen und entgegen der allgemeinen Meinung war ich froh, war es schneefrei und nicht allzu kalt. Obwohl ich den Schnee schon auch mag, aber eher nur im Dezember.

Jemand hatte mir einmal geschrieben – „der Wald, dein Ort“, als ich ein Porträtfoto von mir im Wald gepostet hatte. Ich fand das sehr schön und begann, darüber nachzudenken. Es ist schon so, dass ich mich von klein auf immer sehr wohl gefühlt hatte im Wald. Letzthin sassen wir im Freundeskreis beim Abendessen und das Thema kam auf, wie wir mal leben möchten, wenn wir nicht auf das Geld schauen müssten. Ich dachte erst, bei allen käme ein einigermassen ähnlicher Wunsch auf, wie „Villa am Meer“. Ich war erstaunt: Alle vier beschrieben ein komplett anderes Bild. Ich überlegte nicht lange und sagte: „Häuschen am Waldrand“. 

Es ist schon so, der Wald tut mir gut. In meinen Ferien holte ich wieder einmal nach, was ich länger nicht getan hatte und erkundete neue Wälder. Einmal auf der Rigi und einmal im Tessin. Auf der Rigi, Nähe Grubisbalm staunte ich über die wunderschönen Wasserfälle. Von einem habe ich ein Foto gemacht und diesen nun mit Farbstiften verewigt. Es waren Wasserfälle, wo wohl bei manchen Auslandreisetouren sogar Eintritt dafür verlangt werden würde. Nun beim Zeichnen schien es, als könnte ich die Ruhe, die an diesen Orten geherrscht hatte, wieder herholen. Im Tessin bestaunte ich die Kastanienwälder, die noch sehr herbstlich schienen mit all dem Laub am Boden. Das Grün der Moose auf den Steinen leuchtete hell und ob es die Farbe war oder die alten Bäume: ich fühlte mich sehr geborgen in diesen Wäldern. 

Auf jeden Fall bin ich seit letzter Woche wieder zurück in der Stadt. Ich merke, wie oft und immer mehr ich mich wundere über eine grosse Anzahl der Menschen. Auch gestern Abend, als ich auf dem Nachhauseweg war: Auf einem Platz hatte es aussergewöhnlich viele Leute. Sie standen Schlange für den Eintritt eines Events. Wenn ich solches sehe denke ich manchmal auch: Die Natur bietet uns soviel Schönheit und Spektakel und verlangt nicht mal Eintritt. Vielleicht gar nicht schlecht, dann bleibt mehr Ruhe in den Wäldern für mich und andere, die dem Tumult entfliehen wollen.

Suchst du auch Erholung im Wald? Welcher Wald gefällt dir besonders gut?

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Ein Lied von Weite und Freiheit

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