Der weisse Vogel

Immer wieder mal wird es mir zu eng hier in der Wohnung. Unterdessen weiss ich, diese gefühlte Enge hat nichts mit der Grösse meiner Wohnung zu tun. Ich erinnere mich, dass es schon seit Jahren so ist, dass vor allem wenn es wärmer wird draussen, ein Gefühl aufkommt, wo ich weg möchte. Ans Meer, nach Irland, Schweden oder einfach irgendwo, wo der Blick in die Weite schweifen und ich in meinem Herz diese Freiheit spüren kann.

Hin und wieder gelingt es mir in einer meditativen Haltung, mental an einen Ort zu reisen, wo diese Weite herrscht und so das Gefühl von Freiheit zu spüren. Zusätzlich habe ich, seit ich wieder intensiver mit Malen und Zeichnen begonnen habe, dieses Gefühl auch in diesen Momenten wiederentdeckt. Dass, wenn ich ganz vertieft in diese Arbeit bin, alle einengenden Gedanken wegfallen und ich nur noch im Moment bin, wo für meinen Kopf eine Art Freiheit herrscht.

Manchmal, da stehe ich hier auf dem kleinen Balkon und eine Möwe fliegt obendrüber. Oder ich stehe in der Küche und sehe einen weissen Vogel über dem Balkon der Nachbarn. In diesen kurzen Momenten, ja auch da kommt dieses Gefühl auf.

Kennst du diese Sehnsucht nach Freiheit auch? Dass dir hin und wieder alles zu eng wird und du am liebsten jetzt gerade in ein anderes Land ziehen möchtest? Oder sind es nicht die räumlichen Begrenzungen, sondern die andere Art von Enge, die du dir selbst auferlegst, dass du zum Beispiel so und so sein musst, wie der oder die sich das vorstellt. Lässt du dich einengen von Leuten in deinem Job, deiner Familie, Freunden, Nachbarn und dem Gedanken, dass du dich nicht wehren darfst, wenn dir mal etwas nicht passt?

Oder ist es ganz üblich, sich hin und wieder nach Freiheit zu sehnen?

 

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