Die grosse Ernte

Jedes Gemüse ist für sich ein kleines Wunder. Man achte mal auf die Blattstrukturen eines Wirsings.

In diesen Wochen ist ernten angesagt auf dem Gemüsehof, wo ich einen Teil meiner Zeit verbringe. Nicht das übliche Gemüse, das unter dem Jahr wächst, sondern die grössere Ernte, draussen auf dem Feld, wo der Vorrat für den Winter ins Trockene gebracht wird. Wie Kohl, Sellerie, Wirz (oder Wirsing), Randen und diese Sachen. Für mich ist es eine schöne Zeit, diese Erntezeit.

Warum wohl, hab ich mich gefragt? Ist es rein die körperliche Beschäftigung, die einen zufrieden macht? Könnte sein – doch ich denke eher, das Besondere daran ist, das Gefühl von Fülle zu erfahren. Natürlich vorausgesetzt, es gibt keine Missernte. Dieses Jahr ist besonders gut. Ideale Wetterbedingungen, gute Pflege, was auch immer dazu geführt hat – diesmal kann viel eingebracht werden.

Vielleicht hast du ja auch schon mal auf einem Bauernhof mitgeholfen bei einem Erntetag oder du kennst das Gefühl, weil du einen eigenen Garten hast. Es ist schon besonders. Man hegt und pflegt die Pflanzen, von klein oder sogar vom Samen auf und plötzlich ist da dieses Gemüse, bunt und gross und oft mehrere Kilo schwer, so ein Kohl, Wirz oder was auch immer. 

Vielleicht aber kennst du das Gefühl auch sonst. Von deiner Arbeit zum Beispiel, wenn ein Projekt zu Ende kommt, der Kunde glücklich ist, das Geld überwiesen wird und du Dank und Wertschätzung erhältst. Du weisst, du hast viel investiert von deiner Energie und Zeit und jetzt darfst du ernten. Gönnst du es dir auch, diesen Erfolg zu geniessen und stolz auf dich zu sein, vielleicht sogar darauf anzustossen? 

Auf jeden Fall gibt es bei der Gemüse- und Getreideernte ein offizielles Fest dazu. Hier gibt es ja das Erntedankfest, das gedacht ist, um die Ernte zu feiern. Es ist ein christlicher Brauch, jedoch kennt man ähnliche Feiern aus früherer Zeit aus Nordeuropa, Israel, Griechenland und dem römischen Reich. In Amerika gibt es das „Thanksgiving“. Ich schaute nach, was denn das offizielle Datum für diese Feiern ist und fand heraus  – eigentlich klar, – dass es keinen einheitlichen Termin gibt, da die Ernte je nach Klimazone zu einer anderen Zeit stattfindet.

Kennst du das Gefühl von „Fülle“ und wenn ja, bei welchen Tätigkeiten erlebst du das?

Ich würde mich über deinen Kommentar dazu freuen. Gerne auch direkt an mich im Kommentarfeld auf der Kontaktseite.

Zurück
Zurück

Über den Herbst und die Schatten

Weiter
Weiter

Souvenir in Olivgrün